Dato

25. November 2016

Kategorie

Berlin

 

01.11.2016:

Bjørn Nessjø, Øyvind Gimse und Erling Dahl jr. sind am Abend in Berlin angekommen.

Durchgang der Pläne.

 

02.11.2016:

Lunch in der Philharmonie. Treffen mit Christoff Hartmann und anderen Mentoren – und Musikern, die am 1. Mai in Røros waren.

 

Mittwoch Abend: Abendessen und Besprechung im Restaurant Trattoria á Muntagnola. Alle Mentoren waren anwesend. Außerdem kam auch Arild Erikstad vom Norwegischen Fernsehen NRK. Er hatte einen anderen Auftrag in Berlin, schaffte es jedoch, an unserer Besprechung im Restaurant teilzunehmen, und er kam zusammen mit einem Fotografen zur ersten Probe am Donnerstagmorgen. Das Resultat wird im TV-Programm Hovedscene erscheinen.

 

Die Besprechung mit den Mentoren war sehr positiv, und es wurde in freudiger Erwartung der Probe am nächsten Tag entgegen gesehen – von der ganzen Gruppe in Mendelssohns Oktett.

 

Mentoren:

Ludvig Quandt, Cello

Luiz Coelho, Geige

Walter Küssner, Bratsche

Christoph Hartmann, Oboe

Øyvind Gimse, Cello

 

Ankunft der KonstKnekter (Kunstknechte) im Hotel.

Ragnhild Kyvik Bauge, Geige

Mirjam Kemmler, Cello

Edvard Erdal, Geige

Michael Grolid, Bratsche

Joakim Røbergshagen, Geige.

 

03.11.16:

Ab 10:00 h stand uns ein schöner Probenraum in der Philharmonie (414) zur Verfügung.

Im ersten Teil der Proben wurden Aufnahmen und Interviews mit dem NRK gemacht.

 

Von 12:00 bis 14:00 h war die erste vollständige Probe von Mendelssohn

Die Probe verlief sehr gut, und man konnte sehr gut sehen, dass Edvard Erdal – der die erste Geige spielte – sehr viel Zeit auf die Vorbereitungen verwendet hatte. Sowohl Knechte als auch Meister wurden davon ermuntert und angespornt.

 

Von 14:30 – 16:00 h hatte das Mozart Oboe Quintett Probe, mit den Mentoren Christoph Hartmann und Walter Küssner, und den Knechten Edvard Erdal, Michael Grolid und Mirjam Kemmler.

 

Von 19:00 – 21:30 h fand die Probe des Schostakovich Quartetts nr. 8 statt. Mentor war Ludwig Quandt, und Knechte waren Ragnhold Kyvik Bauge, Joakim Røbergshagen und Michael Grolid.

 

Der erste Tag war zweifelsohne ein großes Erlebnis und eine große Belastung für die Studenten. Hier saßen sie und spielten mit einigen der weltbesten Musiker auf ihrem Instrument, und sie machten das im gemeinsamen Spiel, nicht als Professor – Student, sondern als Mitspieler, wobei der Mentor durch Spiel, Gesten und Kommentare alle einander und der Musik näher brachte.

 

Ein besonderes Erlebnis des Aufenthaltes war, dass sie über den Tag – in den Pausen – in der Kantine der Musiker sein konnten, ihre vielen Vorbilder treffen und sehen durften, und erfuhren, dass sie nette und hart arbeitende Leute sind.

 

Wir (Bjørn und ich) hatten sehr viel zu tun mit dem 1. Mai-Konzert und freuten uns riesig, die Musiker wieder zusehen, die die Möglichkeit hatten dabei zu sein. Dieses Konzert hatte ohne jeden Zweifel bleibende Erinnerungen auch bei den Mitwirkenden hinterlassen.

 

04.11.2016:

Ein voller Probenplan mit den gleichen Werken und Mentoren von 10:00 – 19:00 h.

Im Laufe dieses Tages ergab sich auch die Möglichkeit für Øyvind Gimse einer extra Probe mit den beiden Geigen, die nicht Mozart spielten, und Walter Küssner hatte eine längere Probe mit unserem Bratschen-Knecht.

 

Während der Probe kam auch Sir Simon Rattle und begrüßte die Musiker und uns. Er war fertig mit der Generalprobe Nr. 2 für das Tourneeprogramm, das BPO in den USA haben sollte – Abreise 07.11.! Sehr freundlich und großzügig von ihm. Er wiederholde, dass das Konzert in Røros unvergesslich ist, und diese Kirche eine Geschenk Gottes für die Musik ist.

 

Wir waren alle zum Konzert an diesem Abend eingeladen. Schönberg, Webern und Berg (2. Wiener Schule) vor der Pause, und Brahms 2. Sinfonie nach der Pause.

 

Das Konzert in der Philharmonie war ein großes Erlebnis. Große Musik aufgeführt vom “größten und besten Kammerorchester der Welt“. Nach dem Konzert waren wir alle in die Künstlerkantine zu einem Umtrunk und Häppchen eingeladen. Über den geheimen Hintereingang, den Christoph Hartmann mir zeigte, kamen wir gleich zur Garderobe von Sir Simon Rattle. Wir blieben dort stehen, und ich wartete auf eine Gelegenheit, für das Konzert zu danken.

Ich bat Sir Simon, sich zusammen mit unseren Knechten aufzustellen, und alle freuten sich riesig, wie das Bild zeigt.

 

Unsere Knechte machten sich gut in dieser festlichen Gesellschaft.

 

Die Berliner Philharmonie hat ihre eigene Orchesterakademie, und diese Woche hatten sie eine Intensivwoche mit Konzert am Sonntag, den 06.11. Sie waren auch anwesend, und es konnten Kontakte geknüpft werden.

 

05.11.2016:

Proben der drei Werke von 10:00 – 18:30 h.

Das waren intensive Übungen, und der Fortschritt war überzeugend groß. Alle Mentoren waren sich einig, alle drei Werke im Konzert am Sonntag voll aufzuführen.

 

Nach den Proben gab es ein Konzert mit BPO um 20:00 h, und alle spielten Mahlers 7. Sinfonie und ein kleines Stück von Pierre Boulez.

 

Beide Konzerte und an diesen Tagen “im Haus“ zu sein, machte auf uns alle einen bahnbrechenden Eindruck.

 

06.11.2016:

09:00 – 10:30 h.

Generalprobe von Mendelssohn und Mozart.

11:00 – 13:00 h Konzert mit der BPO-Akademie im Kammersaal. Britten, Brahms, Bach und Beethoven.

 

Unser Konsert sollte in der Norwegischen Seemannskirche in der Landhausstrasse 28 abgehalten werden. Hilde Barsnes – Pastorin – hatte gute Vorarbeit geleistet und den Kirchenraum für das Konzert vorbereitet. Von 17:30 – 18:30 h hatte das Schostakovich-Quartett seine Generalprobe.

 

Das Konzert war sehr gut besucht, und die norwegische Botschafterin in Deutschland, Elisabeth Waraas, war auch anwesend.

 

Hilde Barsnes begrüßte, und der Rest des Konzertes wurde vom Unterzeichneten präsentiert.

Das Programm war: Schostakovitch, Mozart – kurze Waffelpause – und Mendelssohn.

 

Nach dem Konzert hatte Christoph Hartmann in einem sehr authentischen japanischen Restaurant Plätze reserviert. Eine eingespielte Gruppe in Hochstimmung wanderte dorthin.

Als wir ankamen, stellten wir fest, dass der Konzertmeister Daishin Kashimoto dort mit sein Frau (?) saß. Er war ja auch Konzertmeister in Røros, og er spielte beide Konzerte während wir in Berlin waren. Grosse Freude.

 

Danach hatten “wir Alten“ einen kleinen zusammenfassenden Rückblick im Hotel, während die Jungen eine Stadtrunde machten.

 

07.11.2016:

Treffen am Morgen zum Frühstück und Verabschiedung “bis zum nächsten Mal“. Alles deutete darauf hin, dass es für die Studenten eine unvergessliche Woche war.

 

Deshalb ist es besonders erfreulich, dass wir eine weitere Woche bekommen können – die erste Woche im Februar – in Røros zusammen mit den gleichen Leuten. Das ist eine Winterferienwoche in Berlin, und wir laden die Mentoren mit Familie (falls erwünscht) nach Røros ein, und wir starten am 1. Februar. Konzert Sonntag Nachmittag/Abend und Abreise Montag 06.02.2017.

Christoph Hartmann war so begeistert von den Knechten, dass er alle zu seinem Kammermusikfestival in Landsberg am Lech in der ersten Juliwoche einlud.

Das bedeutet, dass wir bereits in diesem ersten Jahr 26 Arbeitstage mit Mentoren und Knechten organisiert und finanziert bekommen haben.

 

Ich glaube, sagen zu können, dass unsere Ziele soweit erfüllt sind.

Wir haben fünf gut qualifizierte junge Musiker zusammengeführt, die diese Aufgabe und Herausforderung sehr ernst genommen haben. Sie bewiesen ein imponierendes Engagement und Disziplin – nicht nur mir gegenüber, sondern gleichermaßen gegenüber den Mentoren.

 

Unser Ziel ist es, dass einige von uns – entweder in dieser oder der nächsten Runde – gut qualifiziert sein werden für die Aufnahme in die BPO-Akademie. Nach Meinung der Mentoren sind auf alle Fälle einige von uns bereits auf diesem Niveau. (Durchschnittsalter an der Akademie ist 22-23 Jahre. Unsere sind ja jünger, und haben deshalb noch Zeit).

 

Die Zusammenarbeit zwischen Berlin und uns war einzigartig gut. Christoph Hartmann ist eine sehr spezielle Persönlichkeit mit einer Begabung, Menschen auf allen Ebenen zusammenzuführen. (Er ist offensichtlich auch ein effektives Bindeglied im Orchester.) Er hat auch alles mit seinen Kollegen organisiert, und bei uns haben Bjørn und Kari das auf beste Weise weiterverfolgt, und so wurde dieses Vorhaben auf jeder Ebene mit Präzision (inkl. Flexibilität) durchgeführt.

 

Die Geschäftsführung (Øyvind, Tor Espen und Erling) hat, jeder auf seine Weise, dazu beigetragen, und das Resultat war dementsprechend hoch.

 

Wenn wir berücksichtigen, dass die Planungszeit ab dem Zeitpunkt, an dem die Finanzierung in Ordnung war bis zur Durchführung, sehr kurz war, ist das noch ein Beispiel dafür, dass die Organisation so eingestellt ist, dass man einen ersten Schritt macht, wenn es an der Zeit ist!

 

Wir sind gespannt auf die Reaktionen der Knechte und die Reaktionen in ihrem Milieu (Mitstudenten und Lehrer).

 

Wir können mit Freude und Erwartung der nächsten Sammlung entgegensehen – in Røros.

 

Bergen 11.11.2016

 

Erling Dahl Jr.

Vorstandsvorsitzender KonstKnekt.